In der Unterhaltung mit Iris stellte sich heraus, dass sie noch einen leer stehenden Keller hat und ihn zur Verfügung stellen würde, um einem der roten Kater ein vorrübergehendes Zuhause zu geben. Außerdem würde sie gerne einem Baby und der Katzenmutter, sowie dem zweiten roten Kater bei sich ein Zuhause geben. Wir schauten uns den Keller von Iris an, der sich für die vorrübergehende Aufnahme des Katers hervorragend eignete. Der Kellerraum hatte ein schönes Fenster, wodurch der Raum ausreichend Tageslicht bekam. Ein Tisch und ein großes Katzenkissen waren auch vorhanden. Die fehlende Katzentoilette stellten wir zur Verfügung. Am darauffolgenden Tag zogen die Kater bei Iris ein und Karin vereinbarte mit unserer Tierärztin einen Kastrationstermin. Jerry, den Kellerkater konnten wir nach der Kastration schnell in ein gutes Zuhause nach Bochum vermitteln. Der andere Kater Fritz, lebte sich sehr schnell bei Iris ein. Es gab auch keine Probleme mit der Zusammenführung der anderen Katzen. Nachdem wir die Katzenbabys auf unsere Internetseite gesetzt hatten, kamen auch schon die ersten Anfragen. Nach einem Monat hatten alle Babys ihre Dosenöffner gefunden.
Zwei Kater namens Paul und Stummel leben seit über 10 Jahren auf dem Gelände der Stadtwerke Duisburg. Die Tiere werden von uns und dem Werkschutzpersonal regelmäßig gefüttert. Solange ich bei den Stadtwerken beschäftigt bin, gibt es dort Katzen. Im Laufe der Jahre gehören sie einfach zur Unternehmenskultur. Leider gibt es Menschen denen ein Tierleben nichts wert ist, so wie in unserem Fall. Bei einem Schichtwechsel am Wochenende, saß Paul im Einfahrtsbereich zum Besucherparkplatz. Ein Mitarbeiter der zur Nachtschicht kam, fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit auf den Parkplatz und überfuhr den Kater. Anstatt stehen zu bleiben, fuhr der Mitarbeiter bis zum Ende des Parkplatzes und stellte sein Fahrzeug ab. Er stieg aus seinem Auto aus und betrachtete gezielt sein Auto von vorne. Ein Werkschutzmitarbeiter hörte den dumpfen Aufschlag, sah Paul in der Einfahrt liegen und sah auch, wie der besagte Autofahrer mit einem Lappen, Pauls Blut vom Auto wischte. Er lief zu diesem Mitarbeiter und stellte ihn zur Rede. Der winkte nur ab und sagte im Weggehen, er habe nicht bemerkt, dass er etwas überfahren hätte und ging ohne sich zu kümmern. Dass Paul überfahren wurde, hat man mir am gleichen Abend noch mitgeteilt. Für mich war es schrecklich, diese Nachricht bekommen zu haben. Mir schossen vor Wut und Trauer die Tränen in die Augen. In den vielen Jahren die ich in diesem Unternehmen tätig bin, sind schon viele Katzen durch zu schnelles Fahren zu Tode gekommen. Mir ging auch gleich Stummel durch den Kopf. Was mag er jetzt ohne seinem Kumpel Paul nur machen, mit dem er so viele Jahre sein Leben geteilt hat. In den nächsten Wochen trauerte Stummel sehr. Er nahm kaum noch Futter auf, lief immer wieder zu der Stelle wo er mit Paul geschlafen hatte und setzte sich an dem Platz, wo Paul überfahren wurde. Die Mitarbeiter des Werkschutzes erzählten mir, dass Stummel nur auf der Suche nach seinem Freund Paul wäre. Nach einem Monat sah Stummel so schlecht aus, dass ich etwas unternehmen musste.