Liebe Tierfreunde,

zuerst möchte ich mich für ihre Unterstützung und ihre Verbundenheit zu unserem Verein und den Tieren danken. Wir konnten dank ihrer Hilfe den Tieren helfen, die es sonst nicht geschafft hätte.

Ich muss mich auch dafür entschuldigen, dass ich in 2015 keinen Infobrief geschrieben habe. Wir hatten einfach zu viel zu tun und gesundheitlich war ich leider auch nicht gut zurecht. Um Sie auf dem Laufenden zu halten, informiere ich Sie über die Jahre 2015 und 2016.

2015

Im Frühjahr rief uns Marion, eine Tierschützerin aus Homberg an. Sie erzählte uns, dass sie an einer Gesamtschule ca. 10 bis 15 Katzen versorgt. Alle Katzen müssten kastriert werden. Außerdem wurde sie von dem Hausmeister der Schule angesprochen, dass es zu viele Katzen geworden sind und ein Teil der Katzen weg müsste. Um uns ein Bild zu verschaffen trafen wir uns zur Fütterungszeit mit Marion an der Schule. Es waren tatsächlich sehr viele Katzen. Marion erzählte uns, dass sie in einer nahegelegenen Gartenanlage eine Parzelle mit einer Laube angemietet hätte. Die Laube würde sie zur Verfügung stellen, um einige Katzen von dem Gelände der Schule umzusiedeln.
Wir fingen nach und nach alle Katzen ein und ließen sie kastrieren. Leider war auch wieder eine Katze dabei, die ein aufgequollenes und verletztes Auge hatte. Das Auge wurde von unsere Tierärztin entfernt, weil keine Change bestand, es zu retten. Die Katze erholte sich bei uns sehr schnell und wir konnten sie nach ihrer Genesung mit in die Laube setzen. Zehn Katzen konnten wir erfolgreich, dank Marions Laube, umsiedeln. Selbst die einäugige Katze, die mit dem verbliebenen Auge sehr gut zurechtkommt, sieht Marion hin und wieder. Die anderen Fellnasen halten sich noch heute im Garten von Marion auf und werden dort versorgt.
Während der Einfangaktion wurden wir von Passanten angesprochen, dass in einem Abluftkanal einer nahegelegenen Tiefgarage, seit ca. 1. Woche ein Kätzchen sitzt, das dort nicht mehr herauskommt. Jegliche Bemühungen, das Kätzchen zu befreien waren bisher vergebens. Die Leute erzählten uns, dass die Polizei, die Feuerwehr sowie das Duisburger Tierheim informiert wurden und keiner helfen wollte.
Den Hilfesuchenden wurde gesagt, wenn sie rein gekommen ist, dann kommt sie auch wieder raus. Über eine Woche wurde die Katze von den Leuten mit Futter versorgt, das sie durch das Lüftungsgitter warfen. Für uns stand fest, es muss dem Kätzchen schnell geholfen werden. Wir schraubten das Lüftungsgitter ab, so dass das Kätzchen aus dem Entlüftungskanal heraus springen konnte, was sie auch sofort tat. Während der Aktion wurden wir von mehreren Passanten angesprochen, die alle über die Notsituation des Kätzchens Bescheid wussten. Karin und ich fragten uns allerdings, wenn so viele Menschen die Situation des Kätzchens kannten, warum wurde ihm nicht geholfen?
Im Sommer rief uns eine ältere Frau an und erzählte uns, dass sie in Trompet wohne und sie in zwei Tagen zu ihrer Tochter nach Bayern ziehen würde. Das Problem wäre ein Kater, den sie schon seit längerem füttern würde. Der Kater käme aber nur unregelmäßig und nur nachts zum Fressen. Damit der Kater aber weiterhin versorgt werden würde, bat sie uns den Kater zu füttern und ihn einzufangen, um ihn kastrieren zu lassen. Außerdem gab es ein Problem mit dem Vermieter. Er bestand darauf, dass das Füttern nach Auszug der Frau eingestellt wird. Karin und ich nahmen Kontakt mit dem Vermieter auf. Er gestattete uns nach langem hin und her weitere 14 Tage den Kater zu füttern, um ihn anschließend einzufangen. Wir standen dann tagelang, jeden Abend an diesem Haus, wo wir eine Futterstelle eingerichtet hatten und schlugen uns die Nächte um die Ohren, nur leider kam dieser Kater nicht mehr. Allerdings stellten wir auch fest, dass die Näpfe an unserer Futterstelle am nächsten Tag nicht mehr vorhanden waren. Das erschwerte natürlich die Sache erheblich, so dass wir noch einmal mit dem Vermieter sprachen. Wir erzählten ihm, dass unser Vorhaben die Katze einzufangen vergeblich wäre, wenn das Futter ständig weggeräumt würde. Zur Antwort bekamen wir, er würde das Futter nicht wegnehmen, aber wer dann? In der nächsten Nacht stellten wir wieder Futternäpfe auf und warteten in einiger Entfernung. Nach einiger Zeit, sahen wir schon von weitem den Vermieter, wie er die Futternäpfe in den Müll warf. Wir stellten den Mann zur Rede. Er teilte uns mit, dass jetzt Schluss mit dem Füttern sei, da angeblich Ratten dadurch angezogen würden. Da die Katze in den ganzen Nächten auch nicht gekommen ist, stellten wir die Aktion ein. Wir gehen allerdings davon aus, dass der Kater eine andere Futterstelle gefunden hat, sonst wäre er mit Sicherheit bei uns aufgetaucht.
Wir wurden von einer Anwohnerin aus einer (Zechensiedlung) in Homberg benachrichtigt, dass seit längerem ein Kater aus der Nachbarschaft in einem erbärmlichen Zustand sei und sich die Besitzer nicht kümmern würden. Eine Kastration hielten die Besitzer auch nicht für notwendig. Ins Haus dürfte er überhaupt nicht, so dass der Kater bei den Nachbarn Schutz und Unterschlupf suchte. Andere Nachbarn würden den Kater mit einem Wasserschlauch aus dem Garten vertreiben und ein anderer würde seinen Hund auf den Kater hetzen. Ordnungsamt und Tierheim wären informiert, kümmerten sich aber nicht um die Angelegenheit. Für uns stand fest, dem Kater muss schnellstens geholfen werden. Er sollte, so wie uns die Anwohnerin erzählte, schon über 12 Jahre alt sein. Wir verblieben mit der Dame so, dass sie uns anruft wenn der Kater bei ihr auftaucht. Der Anruf ließ nicht lange auf sich warten. In der Siedlung angekommen, sahen wir den armen Kerl schon vor der Haustür der Anwohnerin sitzen. Karin und ich erschraken, der schwarz-weiße Kater war total verschnupft, an der Pfote verletzt und total verdreckt. Wir bauten schnell die Falle auf und der Kater ging direkt hinein. Wir brachten ihn zu unserer Tierärztin, die ihn sedierte und anschließend untersuchte. Diesem armen Kater gaben wir den Namen Anton. Für uns war es schon sehr erschreckend, Anton in diesem Zustand zu sehen. Beide Ohren standen voll mit Eiter, eine Verletzung unterm Ohr, eine tiefe eiternde Wunde am Vorderbein und er war total abgemagert. Nach Reinigung der Ohren entdeckte die Tierärztin auch noch einen Blutschwamm in seinem Ohr, den sie direkt entfernte. Nach der ärztlichen Versorgung wurde Anton bei uns gepäppelt und umsorgt. Anton erholte sich langsam und wir mussten immer wieder zu unserer Tierärztin mit ihm. Es dauerte ca. 3 Monate bis sich Anton wieder zu einem stattlichen Kater entwickelte und wir ihn in die Vermittlung nehmen konnten. Wir fanden Pia und Christina, zwei ganz liebe Menschen die einem alten Kater ein schönes Zuhause geben wollten. Die zwei hatten schon einen älteren Kater, mit dem sich Anton auf Anhieb verstand. Da Anton sehr anhänglich geworden war, freuten wir uns natürlich sehr, dass er auf seine alten Tage noch so ein schönes Zuhause bekommen hat.
Im August nahmen wir mit unserem Verein am Sommerfest des Tierheims Duisburg teil. Roswitha ein Vereinsmitglied, unterstützte mich am Stand und wir informierten Interessierte über unsere Tierschutzarbeit. Das Wetter war sehr schön, so dass das Fest gut besucht war.
In einem Garten in Rheinhausen hielt sich eine Katzenmutter mit ihren drei Katzenkindern auf. Die Besitzer des Gartens riefen uns an und baten uns, die Katzen einzufangen um sie kastrieren zu lassen. Die Katzen sollten nach der Kastration wieder in den Garten zurück, weil sie dort weiter mit Futter versorgt werden sollten. Wir fingen die Tiere ein und ließen sie kastrieren. Nach einer kurzen Verweilzeit bei uns, konnten wir die Fellnasen wieder in ihrer gewohnten Umgebung entlassen.
Am Ende des Jahres fragte uns Michaela, ob wir drei Katzen aus einer Kastrationsaktion im Duisburger Süden für 3 bis 5 Tage bei uns aufnehmen könnten. Da unsere Quarantäneboxen frei waren, nahmen wir die drei auf. Es waren drei wunderschöne Katzen im Alter von ca. 5 Monaten. Ein schwarzes Geschwisterpärchen, Momo und Mika und eine hellgrau gestromte Katze, Maite. Alle drei waren wild geboren und sehr ängstlich und scheu.
Wir setzten sie zusammen in eine Box, damit sie sich sicherer fühlten. Am nächsten Tag schaute ich mir die Fellnasen genauer an. Dabei fiel mir bei Momo und Mika auf, dass ihre Vorderpfoten deformiert waren und die Krallen aus dem oberen Teil der Pfote herausgewachsen waren. Die Krallen konnte Mika nicht einziehen, außerdem fehlten ihm die vorderen Fußballen an den Vorderpfoten. Eigentlich sollten die drei wieder nach draußen. Wie sollten sie sich ernähren und Beute fangen? Karin und ich entschieden uns die drei festzuhalten, zu zähmen, um sie anschließend zu vermitteln. Mika wurde sehr schnell zahm, Momo tat sich etwas schwer, aber Maite war sehr extrem, orientierte sich aber viel an Momo. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht was in 2016 auf Mika zukommen würde.
Anfang November bekamen wir die Zusage für eine Sozialhütte auf dem Moerser Weihnachtsmarkt. Ich fragte Roswitha, ob sie mit mir den Stand auf dem Weihnachtmarkt gestalten würde, um unseren Tierschutzverein zu präsentieren. Nicht anders zu erwarten, war Roswitha dabei. Wir aktivierten einige Freunde, die uns Plätzchen für den Verkauf backten. Außerdem boten wir den Weihnachtsmarktbesuchern einen Apfelpunsch und Katzenkekse an. Der erste Tag war sehr kalt und verregnet, die anderen zwei Tage waren nur kalt, aber trocken. Dank Roswithas elektrischem Heizofen waren die Temperaturen in unserer Sozialhütte erträglich. Die Besucher waren sehr aufgeschlossen und wir konnten viel über unseren Verein und unsere Tierschutzarbeit berichten. Plätzchen und Punsch ließen sich gut verkaufen, so dass der Erlös des Verkaufs den Tieren zugutekommt. Roswitha und ich hatten viel Spaß und beschlossen, für 2016 wieder eine Sozialhütte für den Moerser Weihnachtsmarkt zu beantragen.

2016

Nun berichte ich über das Jahr 2016, das schlimmste Jahr, für unser Sorgenkind Mika. Bei ihm waren die Krallen so deformiert, dass die Gefahr bestand sich beim Kratzen die Augen zu verletzen. Wir sprachen mit unserer Tierärztin, die uns empfahl die Krallen operativ zu entfernen, was wir dann auch machen ließen. Die Operation verlief ohne Komplikationen und wir waren im Glauben, dass Mika nun endlich Ruhe habe, was allerdings ein Trugschluss war. Beim Spielen und Streicheln bemerkte ich, dass Mika eine Beule unter seinem Bauch hatte. Es fühlte sich an wie ein Bruch der Bauchdecke. Das war dann die dritte Operation. Im Anschluss bekam er noch Rolllider an beiden Augen, die auch operativ gerichtet werden mussten. Der arme Kerl ließ alles ohne Probleme über sich ergehen.
Es sollte aber noch schlimmer für Mika kommen, er brach sich das linke Vorderbein. Wir fanden keine Erklärung, wie das mit dem Beinchen passieren konnte. Karin und ich fuhren zur Tierklinik. Es wurde sofort eine Röntgenaufnahme gemacht und ihm ein Schmerzmittel gespritzt. Es war ein glatter Bruch von Elle und Speiche, der am anderen Tag operiert werden musste. Das gebrochene Bein wurde mit einer Platte verschraubt. Im Anschluss mussten wir Mika 6 Wochen in unserer Quarantänebox festsetzen, da er nicht laufen und schon gar nicht springen durfte. Weil Mika nicht laufen durfte, nahmen wir ihn immer auf den Arm und trugen ihn durch die Gegend. Die Brüche verheilten sehr gut, so dass Mika nach sechs Wochen wieder aus seiner Einzelhaft entlassen werden konnte und wieder laufen durfte. Allerdings wollte er immer noch auf den Arm genommen werden, um zu schmusen, was er sich auch redlich verdient hatte.
Es dauerte ca. ein Jahr, bis wir geeignete Dosenöffner für Mika, Momo und Maite fanden. Die Interessentin wollte allen drei Katzen ein schönes Zuhause geben. Da der Bruch von Mikas Bein gut verheilt war, besprachen wir uns mit unserer Tierärztin, ob die Platte vor der Vermittlung aus Mikas Bein wieder entfernt werden kann. In Absprache mit der Tierklinik entfernte unsere Tierärztin die Platte. Mika sollte noch 1 Woche festgesetzt werden, damit seine Wunde ohne Belastung verheilen konnte. Anschließend hätte Mika mit Maite und seiner Schwester Momo in sein neues Zuhause ziehen können.
Es kam wie es kommen musste. Am zweiten Tag hielt Mika sein Beinchen wieder hoch und er hatte offensichtlich auch wieder Schmerzen. Wir fuhren zu unserer Tierärztin, die gleich eine Röntgenaufnahme machte. Als sie mit der Röntgenaufnahme wieder kam, sahen wir schon an ihrem Gesicht, dass Mika wieder ein Problem hatte. Sein Beinchen war wieder gebrochen. Dieses Mal war es unter der heraus genommenen Platte gebrochen. Eine erneute Operation war nicht möglich, da eine neue Platte an dem Knochen nicht mehr befestigt werden konnte. Die Alternative war, das Beinchen ruhig zu stellen und Mika wieder 6 Wochen fest zu setzen. Mika ließ wieder alles über sich ergehen. Die 6 Wochen hielt er tapfer durch und die Röntgenuntersuchungen ergaben, dass der Bruch wieder selbständig verheilt war. Auch das Babyjäckchen konnten wir ihm wieder ausziehen, das wir ihm anziehen mussten, da er immer versuchte, die Fäden in seinem Bein zu ziehen und er sich die Verbände abschüttelte.
Im Frühjahr rief uns unsere Tierärztin an und fragte uns, ob wir einen ca. drei Monate alten Kater mit einem frisch operierten Hinterbeinbruch aufnehmen könnten. Da wir noch Platz hatten stimmten wir zu und holten den kleinen Kerl zu uns. Unsere Ärztin erzählte uns, dass Finny an einer Autobahnabfahrt hinkend gefunden wurde. Die Leute hatten ein Herz für das kleine Kätzchen und brachten ihn zu unserer Ärztin. Sie operierte den Bruch und versorgte ihn. Wir mussten Finny sechs Wochen lang in unserer Box festsetzen, da er sein Bein nicht belasten sollte. Finny erholte sich von den Strapazen sehr gut und wurde sehr anhänglich. Wir nahmen ihn viel auf den Arm und er dankte es uns mit seinem lauten Schnurren. Nach sechs Wochen konnte man, bis auf den Nagel, auf dem Röntgenbild nichts mehr von einem Bruch erkennen. Als wir Finny zu Hause das erste Mal wieder laufen ließen, war er überglücklich mit seinem Kumpel Pepper durch die Räume rennen zu können. Finny konnten wir mit seinem Freund Pepper gemeinsam in ein schönes Zuhause vermitteln.
Die Unglücksserie riss in diesem Jahr nicht ab. An einem Waldrand in Moers wurde eine kleine schwarze Katze von Passanten gefunden. Das Kätzchen war total abgemagert und hatte eine lange Wunde am Bauch. Mia, so nannten wir das Kätzchen, wurde von den Passanten bei unsere Tierärztin abgegeben. Sie untersuchte das Kätzchen und bat uns, Mia aufzunehmen. Ich fuhr sofort zur Praxis und nahm das Kätzchen in Empfang. Als ich Mia sah, stockte mir schon der Atem. Sie war nur noch Haut und Knochen und für ihr geschätztes Alter von ca. 3 Monaten, war sie körperlich total zurück geblieben. Ob sie eine Change hatte zu überleben, sollte sich noch herausstellen.
Es war nicht einfach, aber wir haben mit vielen Hindernissen Mia auf die Beine gebracht. Durch die zweite Schutzimpfung reagierte Mias Immunsystem. Sie hörte auf zu fressen und lag nur noch schlapp herum. Anstatt 38, 0° Grad hatte sie nur noch 36,5 °. Wir nahmen Mia in Einzelhaft und bauten unsere Wärmelampe auf. Über eine Woche haben wir regelmäßig ihre Körpertemperatur gemessen und sie ständig warm gehalten. Ihre Körpertemperatur stieg wieder an, bis sie Ende der Woche wieder eine normale Körpertemperatur hatte. Mia wurde wieder agil, so dass wir sie wieder mit den anderen Katzen laufen lassen konnten. Der Aufenthalt in ihrer Box gefiel ihr anscheinend so gut, dass sie wieder freiwillig in sie hinein ging. Wir ließen über eine Zeitschaltuhr die Wärmelampe einschalten. Mia genoss es sehr und legte sich immer wieder unter die Lampe.
Karin fiel bei Mia auf, dass sie nicht gerne sprang. Bevor wir Mia in die Vermittlung nahmen, wollten wir sie noch einmal untersuchen lassen, da das Verhalten beim Springen doch sehr auffällig war. Unsere Tierärztin untersuchte Mia noch einmal und stellte fest, dass sie im mittleren Bereich der Wirbelsäule Schmerzen hatte. Sie machte eine Röntgenaufnahme von ihrem Rücken. Auffälligkeiten waren auf dem Röntgenbild nicht zu sehen. Wir entschieden uns, Mia ein Schmerzmittel zu geben und sie bei einer Fachärztin in Orsoy untersuchen zu lassen. Bei der Untersuchung in Orsoy kam heraus, dass einige Wirbel bei Mia verschoben und verklemmt waren. Da die Fachärztin in Chiropraktik ausgebildet ist, wurden die Wirbel behutsam wieder eingerenkt. Danach merkten wir, dass Mia wieder normal lief und das Spielen mit ihren Artgenossen wieder aufnahm. Mia ist heute immer noch sehr klein und wird wohl auch nicht mehr größer als eine 6 Monate alte Katze werden.
Michaele rief an und fragte uns, ob wir einen Kater namens Paul aufnehmen könnten. Bei der Kastration ist den Ärzten aufgefallen, dass er an der rechten Vorderpfote, wahrscheinlich einen Bänderanriss habe und er müsste ca. 2 Wochen festgesetzt werden. Wir nahmen Paul in unserer Quarantänestation auf. Paul war ein stattlicher Kater, der es nicht so gut fand in einer Box fest zu sitzen. Paul und ich freundeten uns nach ein paar Tagen an und er wurde zugänglich. Seine Vorderpfote wurde nach den zwei Wochen noch einmal geröntgt. Der Bänderanriss war verheilt und wir entschieden uns, uns weiter um Paul zu kümmern, um ihn anschließend zu vermitteln. Wir holten Paul ins Haus zu unseren eigenen Katzen, mit denen er sich anfreundete.
Eine Freundin von uns suchte einen robusten Spielgefährten für ihre Katzen und fragte uns, ob wir etwas Passendes in der Vermittlung hätten. So kam Paul zu unserer Freundin in eine schöne Katzenfamilie, wo er sich sau wohl fühlt. Im Sommer wurden wir von einer Security- Mitarbeiterin von DPD in Mündelheim angerufen. Auf das Werksgelände würde nachts ein Kater kommen, den sie schon seit längerem füttern würde. Seit geraumer Zeit käme er nur noch sehr unregelmäßig, weil er arg verschnupft sei. Die Mitarbeiterin wollte den Kater einfangen und bat uns, den Kater aufzunehmen, damit er behandelt werden könnte. Nach zwei Tagen konnten wir den Kater nachts in Mündelheim abholen. Der Kater, wir nannten ihn Streuner, war sehr verschnupft. Wir brachten ihn zu unserer Tierärztin, die ihn in Narkose legen musste, weil Streuner nicht umgänglich war. Während der Untersuchung stellte sich heraus, dass er nicht nur einen Schnupfen, sondern auch einen offenen Abszess am Unterkiefer bis in die Mundhöhle hinein hatte. Da sein Mündchen auch etwas schief stand, wurde eine Röntgenaufnahme von seinem Kiefer gemacht. Die Diagnose war erschreckend, Streuner hatte das linke Kiefergelenk gebrochen. So wie es aussah, vermutete unsere Tierärztin einen Fußtritt. Sie sagte uns, dass es für den Kater wohl ein längerer Aufenthalt bei uns werden würde. Die ersten drei Wochen wurde der offene Abszess gespült und mit einer antibiotischen Salbe versorgt. Der Kieferbruch musste von alleine heilen. Streuner erholte sich zunehmend, so dass wir das Schmerzmittel absetzen konnten, sein Schnupfen ließ dank des Langzeit-Antibiotikums allmählich nach, nur der Abszess war sehr hartnäckig. Nach sechs Wochen war auch dieser abgeheilt und wir konnten Streuner wieder in Freiheit entlassen.
Im September fragte uns Ariane, eine Tierschützerin aus Rheinhausen, ob wir ihr bei einer Kastrationsaktion von ca. 40 Katzen behilflich sein könnten. An einem Pferdehof am Rhein und auf der gegenüberliegenden Gartenanlage würde sie nach und nach die Katzen einfangen und nach der Kastration zum Ausschlafen zu uns bringen wollen. Außerdem wären jede Menge Jungkatzen im Alter von 3 bis 6 Monaten da, die teilweise sehr umgänglich und zahm wären. Da wir bemüht sind jede vermittelbare Katze von der Straße zu holen, nahmen wir sie nach und nach auf. Natürlich waren auch wieder Notfälle dabei, unter anderem ein Kater mit einem Darmvorfall. Die Menschen in der Gartenanlage kannten den Kater schon lange mit diesem Darmvorfall, aber keiner hielt es für nötig das Tier einzufangen, um es behandeln zu lassen. Nun gut, für uns hatte der Kater Vorrang vor allen anderen. Er wurde eingefangen und von unserer Tierärztin operiert. Wir pflegten ihn und es gab Gott sei Dank keine Komplikationen, so dass wir ihn nach zwei Wochen wieder in seine Gartenanlage entlassen konnten. Die Aktion dauerte bis Ende des Jahres, so dass wir bis unters Dach mit vermittelbaren Katzen belegt waren.
Aus Moers wurden wir angerufen, ob wir ein kleines Kätzchen aufnehmen könnten. Das Kätzchen war zwischen eine Garage und einer Hauswand gefallen. Da die Mutter das Kätzchen aus dem Spalt nicht mehr befreien konnte, ließ sie es zurück. Zum Glück hörte die Hausbesitzerin das klägliche Jammern des Kätzchens und befreite es aus der misslichen Lage. Luis kam zu uns und wir päppelten ihn, denn er war nur ca. 4 Wochen alt. Wir hatten zu dieser Zeit einen kleinen Kater aus dem Paketdepot der DPD aus Mündelheim aufgenommen. Der kleine Kerl lief in einer Lagerhalle ganz alleine umher und drohte von den herumrasenden Gabelstaplern überfahren zu werden. Eine Mitarbeiterin packte ihn in einen Karton. So kam Jumper, so nannten wir ihn zu uns. Er war ein Wirbelwind und brauchte jemanden zum Spielen, da kam Luis gerade zur rechten Zeit. Wir vergesellschafteten Jumper und Luis. Die zwei verstanden sich sofort. Karin und ich beschlossen Jumper und Luis nicht mehr zu trennen und fanden auch die passenden Dosenöffner für die zwei.
Bella und Rieke, zwei ältere Katzen wurden nach einer Kastrationsaktion bei uns abgegeben. Beide Katzen entwickelten sich zu Schmusekatzen, die allerdings Freigang benötigten. Auch für diese zwei fanden wir liebe Dosenöffner, die ihnen auch einen gesicherten Freigang ermöglichen konnten.
Eine Tierschützerin informierte uns, dass sie eine kranke Katze am Tempoli eingefangen hätte. Da sie nicht in der Lage war die Tierarztkosten zu übernehmen, holten wir die Katze ab. Die Katze war uns bekannt. Wir hatten sie vor einigen Jahren kastrieren lassen. Jetzt sah die Maus nicht gesund aus, abgemagert, struppiges Fell, laufende Nase und tränende Augen. Um sie bei unserer Tierärztin vernünftig untersuchen zu können, wurde sie sediert. Unsere Tierärztin sagte uns, dass Susi sehr ausgetrocknet sei und sie ihr als erstes Flüssigkeit über eine Kanüle zuführen wird. Karin und ich machten uns natürlich auch Sorgen, dass durch die Austrocknung die Nieren Schaden genommen haben. Also ließen wir auch Blut abnehmen. Das Blutbild ergab, dass die Nierenwerte grenzwertig waren und es wurden Lungenwürmer festgestellt. Wir behandelten sie ca. 6 Wochen und ließen dann noch einmal Blut abnehmen. Es war wieder alles in Ordnung, auch die Nieren hatten sich erholt und Susi konnte wieder in ihre Freiheit entlassen werden.
An einer Futterstelle in einem Gewerbegebiet in Rheinhausen tauchte ein schöner getigerter Kater neu auf. Er war zwar scheu und schon etwas verwildert, aber im Grunde zahm. Wir nahmen Boomer auf und nach einiger Zeit fasste er wieder Vertrauen und wurde total anhänglich und lieb. Auch ihn konnten wir zu einer lieben Katzendame nach Monheim vermitteln.
Wie im letzten Jahr nahmen auch wir wieder am Sommerfest des Tierheimes Duisburg teil. Wir hatten wie im Vorjahr hervorragendes Wetter und viele Menschen besuchten das Sommerfest. Mit dabei war wie im letzten Jahr unser Vereinsmitglied Roswitha, die mich tatkräftig unterstützte. Zu Gunsten des Vereines verkauften wir Hunde- Kekse, selbst gemachte Catnipkissen, Bücher und Katzenzubehör. Außerdem konnten wir viele nette Gespräche mit Tierliebhabern führen, die sich für unsere Tierschutzarbeit interessierten.
Liebe Tierfreunde,

im wahrsten Sinne des Wortes ist Mika, von den Kosten Gold wert. Das tapfere Kerlchen hat in seinen jungen Jahren viel über sich ergehen lassen müssen. Gott sei Dank, hat er alles gut überstanden und er dankt es uns täglich mit seiner Fröhlichkeit und seinem Lebenswillen. Trotz seiner Behinderung tobt er täglich mit seiner Freundin Mia durchs Haus und wir fühlen uns bestätigt, alles richtig gemacht zu haben.

Mika, Momo, Susi und Finny sind Katzen, die uns wieder gezeigt haben, wie wichtig Ihre Spenden sind, denn ohne Ihre Unterstützung wären die Operationen und Behandlungen nicht möglich gewesen. Mika und jedes andere Tier hat das Recht zu leben, egal was es kostet.
Karin und ich erleben mit unserer Tierschutzarbeit sehr viel Elend, dass wir nur gemeinsam mit Gleichgesinnten für die Tierwelt bekämpfen und eindämmen können.

Ich bitte Sie inständig, bleiben Sie uns treu und unterstützen Sie uns weiterhin, damit wir diesen Geschöpfen auch weiterhin jede Hilfe geben können.

Ganz liebe Grüße

Wolfgang Pixa